Videokonferenz Aerzteimpfen

Impfen beim Hausarzt – Videokonferenz mit der Praxis

Erfahrungsaustausch Impfen in Arztpraxen im Landkreis Görlitz

Am 6. Mai hatte Michael Kretschmer Ärzte und Hausärzte des Landkreises Görlitz zu einem Praxis-Austausch eingeladen. Wir wissen, dass in der Pandemiebekämpfung das Impfen eine maßgebliche Rolle spielt. Jede Impfung bedeutet einen Schritt zu mehr Normalität. „Deshalb ist es mir wichtig, mit den Expertinnen und Experten ins Gespräch zu kommen. Ich möchte erfahren, wie das Impfen in den Arztpraxen angelaufen ist und wie die Vorbereitung auf das geplante vermehrte Impfen läuft. Darüber hinaus interessiert mich, welche Erfahrungen die Ärztinnen und Ärzte mit den unterschiedlichen Impfstoffen gemacht haben. Wie ist die Resonanz bei den Menschen?“

Knapp dreißig Hausärzte und Fachärzte, die in ihrer Praxis impfen, die aber teilweise auch im Löbauer Impfzentrum oder bei lokalen Impfterminen der Gemeinden im Einsatz sind, nahmen die Einladung wahr. Die meisten Ärzte begrüßten die Entscheidung des Freistaates Sachsen, die Impfzentren einen Monat länger zu öffnen als ursprünglich geplant. Allerdings spricht man sich auch dafür aus, Erstimpfung und Zweitimpfung so zu steuern, dass der erste Termin im Zentrum und der zweite Termin beim Hausarzt realisierbar sind. Verlässliche Lieferungen sind für die Organisation in den Praxen dabei das A und O. Das Bundesgesundheitsministerium kündigte vor wenigen Tagen aber an, dass ab Ende Mai mindestens 3,4 Millionen Impfdosen allein von dem mRNA-Impfstoff von Biontech für die Hausarztpraxen deutschlandweit zur Verfügung stehen, hinzu kämen Lieferungen anderer Anbieter. Das sind 500.000 Impfdosen mehr als momentan. Zudem erhalten die sächsischen Impfzentren wöchentlich stabil 120.000 bis 130.000 Impfdosen verschiedener Anbieter. Die Zahlen können sich aber noch verändern, wenn die Produzenten ihre Lieferangabe präzisieren.

Derzeit impfen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung 134 niedergelassene Ärzte, darunter 114 Hausärzte und eine Kinderärztin. Im gesamten Landkreis sind 170 Hausärzte tätig sowie weitere 297 niedergelassene Fachärzte - darunter auch die Kinderärzte. Das bislang noch nicht mehr niedergelassene Ärzte impfen liegt nach Aussage der Ärzte zum einen am bürokratischen Aufwand, den nicht jede Einzelpraxis gut bewältig bekommt, und zum anderen an den individuellen Voraussetzungen der Praxen, um neben dem normalen Betrieb noch gegen das Coronavirus zu impfen. Da will der Kreis helfen. So könnten in Gemeinden wieder lokale Impfzentren für einen oder zwei Tage eingerichtet werden, wo dann die Hausärzte ihre Patienten impfen können.

Die Ärzte stellten zudem fest, dass Impfinteressierte einen hohen Informationsbedarf haben, bisweilen sogar Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Grundsätzlich wollen sich aber viele Menschen impfen lassen, um im Sommer reisen und zu einem normalen Leben zurückkehren zu können.